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    SENSE® - Sensibilisierung durch Selbsterfahrung

    Studenten beim Rollstuhltraining in der Türkei

    Barrierefreiheit wird sich aus unserer Sicht von einem Wettbewerbsvorteil zu einer generellen Notwendigkeit für die Mehrzahl der Angebote in der Wirtschaft und dem Handel im Speziellem entwickeln. Dazu gehört neben der barierefreien Gestaltung von Ladenlokalen, Produktausstattungen und Dienstleistungen auch eine sensibilisierte Zielgruppenansprache durch Mitarbeiter.

    Senioren und Menschen mit Beeinträchtigung werden von der Mehrheit der wirtschaftlichen Unternehmen noch unterschätzt. Diese Kundengruppen sind lediglich eine Zielgruppe unter anderen oder nur eine "Nische". Eine Fehleinschätzung, denn mit der Alterung der Gesellschaft werden auch die Ansprüche der älteren Kundengruppen und der steigenden Anzahl von Menschen mit Beeinträchtigung stärker in den Fokus rücken. Aus unserer Sicht werden nutzenorientierte Ansätze zunächst Bedeutung gewinnen und dann unabdingbar sein.

     

    Was ist eigentlich Inklusion?

    Ist Inklusion so was ähnliches wie Integration? Hat das was mit "inklusiv" zu tun? Oder handelt es sich um ein pädagogisches Konzept? explainity.de erklärt, worum es bei Inklusion geht und was dieser Begriff für die gesamte Gesellschaft bedeuten könnte.

    Beeinträchtigung erfahren - Inklusion fördern

    Mit unserem SENSE® -Training möchten wir die Bewusstseinsbildung für Alter und Beeinträchtigungen bei Schülern, Studenten, Auszubildenden und Mitarbeitern fördern. SENSE® Sensibilisierung durch Selbsterfahrung ist ein modulares Schulungsprogramm. Unser Team besucht Betriebe und Einrichtungen und bringt Schülern, Studenten, Auszubildenden und Mitarbeitern bei, wie es z.B. ist, eine Beeinträchtigung zu haben, übergewichtig oder alt zu sein. Durch die Schulung erhalten die Teilnehmer ein realistisches Bild der Bedürfnisse und Alltagsprobleme von Senioren und Menschen mit Beeinträchtigung. Mit der Aufnahme von Inklusion in den neuen nachhaltigen Entwicklungszielen (SDGs) der Agenda 2030 finden nun auch Menschen mit Beeinträchtigung Berücksichtigung.

     

    SENSE® kennt keine Sprachbarrieren

    Seit 2006 beschäftigt sich das Europäische Kompetenzzentrum für Barrierefreiheit mit der Bewusstseinbildung für Menschen mit Beeinträchtigung. Seit 2015 arbeitet der Verein gemeinsam mit Türkiye Beyazay auch in der Türkei. Sensibilisierung, so wissen wir heute, kennt keine Grenzen und keine Sprachbarrieren, wie die Bilder rechts zeigen. Hier wenden wir SENSE® bei Architekturstudenten an der Technischen Universität in Gebze an. Ein Dank auch an unsere eifrigen Dollmetscher Gülsiye Bicak und Mustafa Celik, die dieses Experiment mittlerweile zu einer dauerhaften Erfolgsgeschichte haben werden lassen.

     

    myclimate Label

     

    Methodik: Diversity Education / Pädagogik der Vielfalt

    Die Pädagogik der Vielfalt ist ein von Annedore Prengel entwickeltes pädagogisches Konzept, das im Kern auf die Gleichberechtigung von Verschiedenen/m und damit auf Inklusion zielt.
    Die Pädagogik der Vielfalt stützt sich auf der Grundannahme, dass alle Menschen die gleichen Rechte haben. Jeder Mensch hat das Recht auf Lebensglück, Achtung seiner Persönlichkeit und Menschenwürde sowie darauf, sein eigenes Leben wie gewünscht zu gestalten. Trotz dieser Grundannahme ist jeder Mensch einmalig, einzigartig und individuell, da jeder Mensch durch seine individuellen Lebensumstände und -erfahrungen eine eigene Perspektive auf die Welt entwickelt. Schlussfolgernd wird in der Theorie Pädagogik der Vielfalt also davon ausgegangen, dass jeder Mensch gleich und verschieden ist.
    Prengel wendet sich bewusst von der bisherigen gesellschaftlichen Auffassung von Gleichheit und Differenz ab. Sie kritisiert zum einen, dass Gleichheit häufig im Sinne einer kompletten Angleichung bzw. vollständigen Anpassung (Assimilation) verstanden wird (z.B. Menschen mit Migrationshintergrund haben sich der Kultur ihres Aufenthaltslandes anzupassen). Zum anderen kritisiert Prengel, dass in unserer Gesellschaft Differenzen (wie z.B. Einteilungen in nicht behindert und behindert, Unterschiede nach Geschlecht, kultureller Zugehörigkeit, Alter etc.) als Legitimation für Hierarchien und damit Abwertungen, Unterordnung und Ausgrenzung von bestimmten Menschen gebraucht werden.

    In Abgrenzung zur gesellschaftlichen Auffassung geht das Konzept der Pädagogik der Vielfalt davon aus, dass Verschiedenheit normal ist. Dementsprechend sollten Vielfalt und verschiedene Lebensweisen als Reichtum aufgefasst und wertgeschätzt, sowie Menschen in ihrer Vielschichtigkeit, Einmaligkeit und Besonderheit wahrgenommen und anerkannt werden. Für das Kennenlernen eines Menschen bedeutet dies z.B., dass die Begegnungen unter der Achtung der Vielfalt geschehen. Das heißt es gilt sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede zwischen den Menschen zu entdecken, sodass sich die eigenen Wahrnehmungen und Perspektiven verändern und weiterentwickeln.

    Diversity Education thematisiert seit Mitte der 1980er Jahre die Bedeutung von Vielfalt in Erziehungs- und Bildungsprozessen. Diese Auseinandersetzung kann auf bereits vorhandenen Ansätzen aus der Erziehungs- und Bildungswissenschaft aufbauen. Dabei werden die Ansätze im Sinne des Umgangs mit Diversität verknüpft und ergänzt. Exemplarisch zu nennen sind hier: interkulturelle Erziehungswissenschaft, Pädagogik der Vielfalt (Prengel), antirassistische und Friedenspädagogik, gendersensible Pädagogik, Behinderten- und Heilpädagogik. In diesen Ansätzen bestehen entsprechende Überlegungen für die Erwachsenenbildung, wie interkulturelle Erwachsenenbildung, barrierefreie Erwachsenenbildung, Gender Mainstreaming in der Erwachsenenbildung oder lebenslanges Lernen. Diversity Education in der Erwachsenenbildung vernetzt diese Ansätze miteinander und verknüpft sie mit Diversitätstheorien, Diversitätsforschung und praktischen Ansätzen des Diversitätsmanagements.

    Diversity Education …

    … fokussiert auf die Inklusion, also die Zugangsmöglichkeiten und die barrierefreie Partizipation aller an Bildungs- und Lernprozessen Interessierten und Beteiligten.
    … versteht Vielfalt als menschliche Selbstverständlichkeit und kritisch als gesellschaftliches Strukturierungsmoment.
    … inkludiert Vielfalt auf bereichernde Weise für alle Beteiligten und den gemeinsamen Lernprozess.
    … reflektiert Organisations- und Planungsprozesse, strukturelle Rahmenbedingungen, Didaktik, soziale Interaktionen sowie Sprache und Bildsprache im Erziehungs-, Bildungs- und Lerngeschehen.

     

    SENSE® vermittelt Diversity Kompetenz

    Diversity Kompetenz gilt heute als wichtige berufliche Schlüsselqualifikation und beinhaltet die Offenheit, das Interesse für das „Andere – Fremde“. Das SENSE®-Training fördert die Ambiguitätstoleranz, die Fähigkeit eigenes Verhalten eigene Einstellungen zu hinterfragen und zu verändern. Dabei geht es darum, sich durch unsere SENSE®-Simulationen und Trainingsmodule  auf "fremde" Lebenswelten einzulassen und dem "Andersseins" auf die Spur zu kommen – sich Ähnlichkeiten und Unterschiede bewusst zu werden und entsprechend adäquate Optimierungen/Veränderungen im Alltag umzusetzen. Diversity Kompetenz impliziert oft die Annahme, dass das Wissen über menschliche Vielfalt, andere kulturelle Kontexte und Codes ausreicht, um sich den Herausforderungen einer sich stetig verändernden und pluralistischeren Gesellschaft stellen zu können. Diversity Kompetenz meint jedoch viel mehr. Sie setzt bei der eigenen Person an. Denn bestimmte menschliche Merkmale lösen in unseren Köpfen sehr schnell und unbewusst Bilder und Assoziationsketten aus. Und so werden Menschen oft aufgrund ihrer (zugeschriebenen) ethnischen Herkunft, Hautfarbe, Sprache, sexuellen Identität, ihres Alters, Geschlechts, einer Behinderung, ihrer Religion oder Weltanschauung mit Vorurteilen und im schlimmsten Fall mit diskriminierenden Verhaltensweisen konfrontiert. Denn kein Mensch ist frei von Vorurteilen. Oft denken und handeln wir im Alltag, im Privatleben und im Berufsleben nach diesen. Diversity will Vorurteile und Stereotype nicht sanktionieren, sondern deren Bewusstmachung und die eigene Reflektion darüber fördern.

     

    Kompetenzbildung

    Stadien der Diversity-Kompetenzbildung

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